Emil Rungwerth wurde geboren am 14.12.1864 in Osterburg als Sohn eines Schiedemeisters. Er war das 4. von 7 Kindern.
Schon nach Ostern 1869 also mit 4 Jahren erfolgte die Einschulung in die Bürgerschule/Stadtschule Osterburg.
1871 erkrankte Emil an Diphtherie und konnte sich von der damals so lebensbedrohlichen Krankheit nur schwer erholen, so dass er ein Schuljahr wiederholen musste.
An die Grundschule schloss sich der Besuch eines Progymnasiums an, und danach erfolgte die Ausbildung am Volksschullehrerseminar in Osterburg bis 1886.
Im gleichen Jahr begann die Lehrertätigkeit in Olvenstedt unter schwierigen Anfangsbedingungen (in einer verwahrlosten Knabenklasse mit 125(!) Schülern“, schmalem Gehalt – 900 Mark im Jahr und wenig ermutigendem Verhalten der Kollegen und Vorgesetzten). Erst 1890 erfolgter nach zunächst provisorischer die „definitive“ Anstellung.
Emil Rungwerth hatte bald begonnen, sich mit der Geschichte des Dorfes Olvenstedt und der Umgebung zu beschäftigen. Er hielt darüber Vorträge, schrieb ein Buch zur „Heimatgeschichte des Kreises Wolmirstedt“ und verfasste 1896 die „Geschichte des Dorfes Olvenstedt“.
Von 1905 an war Emil Rungwerth als Schulleiter in der Olvenstedter Schule tätig, aber erst 1912 erfolgter die Berufung als Rektor der Schule. Vorausgegangen wat eine Zusatzprüfung und das Schreiben einer Hausarbeit mit dem Thema „Welchen pädagogischen Wert hat die Handbetätigung des Schülers, und auf welche Weise ist sie im Unterricht zu pflegen?“
1924 ging Emil Rungwerth vorzeitig in den Ruhestand „auf Grund des §7 der Personal-Abbau-Verordnung vom 08.02.1924“ und auf eigenen Wunsch (nachdem seine Frau 1902 einlandwirtschaftliches Grundstück und 18 ha Ackerland geerbt hatte, war der Lehrer nebenberuflich auch als Landwirt tätig).
Als in den letzten Kriegswochen im April 1945 amerikanische Truppen Olvenstedt erreicht hatten, erlitt Emil Rungwerth durch Artilleriebeschuss der deutschen Verteidigung eine schwere Verletzung nach einem Treffer in seinem Wohnzimmer. An den Folgen verstarb er nach einer Beinamputation 2 Tage später am 19.04.1945.
Magdeburg – Olvenstedt, 23.08.1998
Gertraude Preetz, geb. Rungwerth